Sexuelle Bildung - ein Tabuthema?!

Sexualität stellt einen zentralen Bestandteil der Identität und Persönlichkeitsentwicklung eines jeden Menschen dar und ist frei der Devise „Sex sells“ in unserem Alltag kaum wegzudenken. Sexualität ist ein facettenreiches, universelles Menschenrecht und somit auch ein wichtiger Bestandteil von Erziehung und Bildung. Die zunehmende Sexualisierung des (Medien-) Alltags führt jedoch dazu, dass Jugendliche im Rahmen ihrer sexuellen Entwicklung mit anderen Herausforderungen konfrontiert sind als noch vor einigen Jahren. Gerade das Internet nimmt dabei immer häufiger die Rolle als „Aufklärungshelfer“ ein, inklusive expliziter, leistungsorientierter Darstellungen von Sexualität und der Verwendung reflektionsbedürftiger Stereotype. Doch trotz der vermeintlichen Allgegenwärtigkeit von und Aufgeklärtheit über Sexualität in unserer Gesellschaft, erfolgt das Reden über dieses Themengebiet häufig Schambesetzt und von Unsicherheiten begleitet. Aber „warum fällt es uns leichter, über Essen zu reden als über Sex?“ (Stokowski 2019).

 

Ziel des Webinars ist es, verschiedene Aspekte von erlebter und gelebter Sexualität kennenzulernen, theoretisch zu beleuchten, zu diskutieren sowie eigene Norm- und Werteeinstellungen diesbezüglich zu reflektieren, um so ein Bewusstsein für die verschiedenen Facetten von Sexualität zu schaffen und Impulse für die eigene Praxis zu erhalten. Dabei werden nicht nur biologische, psychosoziale und emotionale Dimensionen von Sexualität, sondern auch kulturelle und gesellschaftliche Aspekte sowie Gefährdungsfaktoren im Kontext von Sexualität in den Blick genommen. Auch die rechtlichen Unterschiede hinsichtlich sexueller Bildung in den verschiedenen Arbeitsfeldern mit Heranwachsenden werden im Rahmen dieses Webinars ausdifferenziert dargestellt. Dies soll dazu dienen, die Teilnehmenden zu befähigen, Jugendliche unterstützend bei der Entwicklung von Einstellungen zur und Verhaltensweisen in ihrer Sexualität zu begleiten.